Montag, 6. Oktober 2014

Kitsch und Manier.


Das ästhetisch-Erhebliche (um nicht vom Schönen reden zu müssen) ist etwas, das mich 'aus dem Häuschen bringt': in einen Zustand versetzt, wo ich von 'mir-selber' ganz unaffiziert bin und ausschließlich von dem Anderen berührt; Schillers "ästheti-scher Zustand".

Beim Kitsch ist es genau andersrum. Das 'Selbst' überströmt und ertränkt alles Andere.

Das Manirierte ist die Rückseite vom Kitsch. Denn auch hier ist nicht das Andere ("wie es ist") der Gegenstand des Merkens, sondern das, "was ich daraus gemacht habe". Die Selbstverzückung ist dieselbe wie beim vulgären Kitsch, nur kommt sie sich hier vornehm vor.

aus e. Notizbuch, 29. 7. 07





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