Sonntag, 8. Mai 2016

Niedergang der Kunstmuseen?




 aus nzz.ch,                                                                                                           Him Maurizio Cattelan.

Grasskamp über das Kunstmuseum 
Utopie des Schönen – ein Auslaufmodell 
Walter Grasskamp denkt über das Kunstmuseum als «erfolgreiche Fehlkonstruktion» nach.

 
von Hannelore Schlaffer 
 
Die NZZ hat mir rückwirkend die Verbreitung ihrer Inhalte untersagt. Ich werde sie nach und nach von meinen Blogs löschen 
Jochen Ebmeier

Walter Grasskamp: Das Kunstmuseum. Eine erfolgreiche Fehlkonstruktion. C.-H.-Beck-Verlag, München 2016. 192 S., 9 Abb.


Nota. - Zum Schluss deutet es die Rezensentin ja schon an: Das Problem des Kunstmuseums in dieser Zeit ist das Problem der zeitgenössischen Kunst - "deren Wert einer «enormen Fluktuation» unterworfen ist". Gemeint ist natürlich der Marktwert, und nur an dieser Stelle konkurrieren die Museen mit den privaten Spekulanten. Sie sind Teil des Kunstmarkts, der gar nicht beansprucht, ästhetische Werte zu etablieren, sondern nach günstigen Anlagemöglichkeiten sucht. 

Manche Künstler nehmen es hin mit philosophischer Resigation, andere machen freudig eine Tugend aus der Not, aber alle nagen sie daran, dass der Künstler heute, nachdem alles schonmal dagewesen ist, nicht mehr weiß, was er machen soll, weil er nämlich - was viel schlimmer ist - nicht weiß, für wen er es macht. Es schwant ihm, dass am Ende wohl die Kapitalanleger sein werden, von deren Gewinnen die meisten Künstler gar nichts abbekommen.

Vielleicht sollten die Museen den Ankauf neuer Stücke den Spekulanten überlassen und sich mit der Pflege des Erbes zufriedengeben. Was an den zeitgenössischen Werken was taugt, können am besten nachgeborene Generationen entscheiden, und dann werden die übriggebliebenen Stücke schon wieder auf den Markt kommen.
JE

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen