Sonntag, 14. August 2016

Der Nabel der Stadt.

aus nzz.ch, 13.8.2016, 05:30 Uhr                                                                    Genua, Piazza della Vittoria (Plan: Marcello Piacentini)

Ursprungsmythen der europäischen Stadt
Die Piazza als Herausforderung für heutige Urbanisten
Das Ideal von Piazza, Forum und Agora beschäftigt uns noch immer. Auf welchen Sehnsuchtsbildern der europäischen Stadt aber beruht es und wie viel Differenz erträgt es?

von Brigitte Sölch

Hannah Arendt sah sich nach dem Zweiten Weltkrieg vornehmlich in ethischen Fragen zu einem «Denken ohne Geländer» herausgefordert – ein Anliegen, das bis heute aktuell ist, auch und gerade im Hinblick auf den Umgang mit überlieferten Visionen und Figurationen öffentlicher Räume der europäischen Stadt, die erneut vor grossen Veränderungen steht. Arendt mochte in den 1950er Jahren noch aus guten Gründen die Agora, den befestigten Marktplatz, als Voraussetzung für die Erfahrung von Differenz erachtet haben, als einen Raum, der Kommunikation ermöglicht und das Politische hervorbringt. Inzwischen sind Piazza, Forum und Agora jedoch breit vermarktet – von Shoppingmalls bis zu privaten Firmengeländen. Da sie aber zugleich zu den wirkmächtigsten Raumbildern der europäischen Stadt zählen und mit Ursprungsmythen demokratischer Öffentlichkeit verbunden werden, gilt es nunmehr ein Licht auf ihren historischen Wandel zu werfen...


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Jochen Ebmeier 


Città ideale ("di Baltimore")


Forum Romanum (früher Zustand)



Washington Square, New York




Place des Vosges, Paris


Albert Speer, Germania, Volkshalle (Plan)


Via dei Fori Imperiali, Rom, ca. 1930 



Kaiserplatz, (heute Bundesplatz), Berlin-Wilmersdorf


Bundesplatz, Berlin-Wilmersdorf

Brigitte Sölch ist Co-Leiterin der beiden Projekte «Piazza e monumento» und «Ethik und Architektur» unter der Direktion von Alessandro Nova am Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut.


Gendarmenmarkt, Berlin

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