Donnerstag, 8. März 2018

Windräder.

 aus süddeutsche.de, 7. 3. 2018                                                                                                                           Mammendorf in Bayern

...Viele Menschen befürworten die Energiewende zwar grundsätzlich, lehnen aber die zwangsläufig damit verbundenen Veränderungen im Landschaftsbild, etwa durch den Bau von Windrädern, vehement ab. Oft sind sogar Mitglieder von Bürgerinitiativen gegen geplante Windparks, die überall in Deutschland zu Hunderten gegründet wurden, grundsätzlich für den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien. In Leserbriefen und auf Veranstaltungen, auf Flugblättern und auf Internetseiten betonen die Aktivisten immer wieder: Nein zu Windrädern in der Nachbarschaft - aber Ja zur Energiewende. Vielerorts konnten sie den Bau neuer Windparks verzögern oder sogar verhindern. Ein typisches Beispiel für "Not in my backyard"-Egoismus?

Viele Bürger befürworten erneuerbare Energien, lehnen aber den Bau von Windparks ab

Für Matthias Groß, Leiter der Abteilung Stadt und Umweltsoziologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltfor- schung in Leipzig, greift diese Erklärung zu kurz. "Hier wirken tief sitzende kulturelle Muster. Der Ablehnung liegt ein Naturbegriff zugrunde, der sich nicht mit Windrädern verträgt", sagt der Wissenschaftler. Das Verständ- nis von Landschaft ist hierzulande stark durch die Romantik geprägt, das Ideal sind vorindustrielle Bilder. Tech- nik passt dort nicht hinein. "Gerade wenn es um so grundlegende Themen wie die Energieversorgung einer Ge- sellschaft geht, ist die Akzeptanz von Veränderungen immer auch eine kulturelle Frage", meint Groß. Paradoxer- weise liegt aber genau hier auch ein wesentlicher Grund dafür, dass eine sehr große Mehrheit der Deutschen den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien immer noch befürwortet. "Die Grundhaltung ist: Die Energiewende macht Schluss mit der Ausbeutung von Mutter Natur", sagt der Helmholtz-Forscher. ...

 Lippeauen bei Sonnenaufgang

Nota. - Als ich ganz jung war, habe auch ich fotografiert; gern auch Landschaften. Da habe ich mich dann immer so gedreht, dass die Strommasten nicht mit ins Bild kamen. Die haben gestört. Überhaupt habe ich unterschieden: entweder Landschaft oder Menschenwerk.

Wenn ich unterwegs bin, achte ich auf die Landschaft. Seit zehn Jahren sammle ich Landschaftsbilder im Netz, nicht ganz solange schreibe ich in diesem Blog über Landschaftsmalerei. Inwischen spreicher ich auch Land- schaften mit Strommasten und Hochspannungsleitungen auf meiner Festplatte. Manchmal kommen die mir vor wie Salz oder selbst Pfefferkörnen in der Suppe.

An einigen Stelle fand ich inzwischen auch Windräder gar nicht so unpassend. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Man könnte ins Gesetz schreiben, dass Windräder nur da gebaut werden dürfen, wo sie geschmacklich hinpassen. Ich glaube aber, damit wäre kein Problem gelöst und kein Streit vermieden. JE

 Ober-Erlenbach bei Frankfurt a. M.







 

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